Oderturmlauf 2017

Am Mittwoch ist noch einmal Gelegenheit

Probehalber 511 Stufen den Oderturm rauf

Will es wagen: Jana Kulikowa
Will es wagen: Jana Kulikowa © Foto: MOZ/Kerstin Bechly
Kerstin Bechly / 21.08.2017, 06:00 Uhr
Frankfurt (Oder) (MOZ) Zwar nur drei Sportler, die aber aus drei Ländern, haben vorab schon mal für den 16. Oderturm-Lauf am Sonnabend trainiert. Am Mittwoch ist ab 18 Uhr noch einmal Gelegenheit dazu.

Eine Ukrainerin, ein Pole und ein Deutscher waren zum Treppenhaus neben der Buchhandlung gekommen, um die 511 Stufen bis zu 24. Etage in Angriff zu nehmen. "Ich will meine Zeit von 3:33 Minuten aus dem vorigen Jahr unterbieten", nennt Franz Jäger sein Motiv. Damals war er Gesamt-Elfter, hatte sich gegenüber seiner Premiere 2015 schon um 15 Sekunden verbessert. Immer zwei Stufen auf einmal nehmen, lautet die Herangehensweise des 23-Jährigen. Dessen Passion gehört eigentlich dem Parcourslaufen über Bänke, Geländer und andere Hindernisse hinweg.

Das erste Mal hat sich Jana Kulikowa probehalber an einen Treppenlauf gewagt. "Das war jetzt nicht schwierig, aber wenn man im Wettkampf richtig schnell laufen muss, wird das bestimmt anders", sagt die zierliche 34-Jährige, die 3:40 Minuten benötigte - ohne die am Sonnabend zusätzlichen 150 "flachen" Meter vom Start am Brunnenplatz. Die Ukrainerin ist als Marathonläuferin (Bestzeit 3:40 Stunden) und Bike-Marathonsportlerin ganz andere Distanzen gewöhnt. Aber weil Jana, die polnische und ukrainische Sprache studiert hat, während einer Europa-Reise gerade Station in Slubice macht, will sie sich den Oderturm-Lauf nicht entgehen lassen.

Den hat Joachim Paulke schon sieben Mal mit gemacht. Der 73-Jährige kam eher zufällig vorbei, teilnehmen wird er nicht mehr. Dafür freut er sich auf den Müllroser Seenlauf am 3. September: Dann will er wieder Punkte für den Oder-Spree-Cup sammeln.


    

Cathleen Meier und Johannes Gabbert gewinnen Oderturmlauf

Mit Sekundenvorsprung die 511. Stufe erreicht

Nur noch eine Etage: David Henke - 17. der Männerwertung - zog sich wie viele andere helfend am Geländer hoch. Durchgesetzt hat sich, zwei Stufen auf einmal zu nehmen. © Foto: Michael Benk
Kerstin Bechly / 29.08.2017, 07:00 Uhr
Frankfurt (Oder) (MOZ) Mit nur einer Sekunde Vorsprung sicherte sich die Frankfurterin Cathleen Meier den ersten Platz beim 16. Oderturmlauf, bei den Männern hatte Dauersieger Johannes Gabbert zwei Sekunden Vorsprung. 52 Frauen und Männer waren gestartet.

Der 1. Platz nach flachen 150 Metern und den 511 Stufen bis zur 24. Etage im Oderturm kam für den nun neunfachen Sieger des Oderturmlaufes Johannes Gabbert diesmal überraschend: "Ich habe in den vergangenen Wochen weniger gemacht, es gab so viel zu tun", erzählte der 29-Jährige und hatte doppelten Grund zum Strahlen. Denn für die jetzt zwei Wochen alte Tochter Miriam steckte er gern zurück.

Johannes Gabbert benötigte 2:33,97 Minuten und war gut vier Sekunden von seiner Bestzeit entfernt. Ein paar Minuten nach dem Australier Rym Klose (26) gestartet, ließ er dem Viadrina-Studenten nur kurz Gelegenheit, sich als Sieger zu fühlen. 2:35,93 min bedeuteten für Klose, der in Perth schon 52 Etagen bewältigt hat, am Ende Platz 2. "Ich habe voll vergessen, wie schwer das ist", schnaufte er im Ziel.

Größer war der Abstand für den Drittplatzierten Siegfried Flor (2:57,59), der allerdings schon 54 Jahre zählt. Der Berliner war einer von mehreren Läufern, die nicht nur wegen der relativen Nähe nach Frankfurt gekommen waren, sondern weil der Oderturmlauf zum zweiten Mal Teil der Deutschen Treppenlaufserie des Towerrunning Germany ist. "Ich bin heute zum dritten Mal hier. Es ist ein schöner Lauf, länger als die Sprintläufe über maximal 300 Stufen und deutlich einfacher als der in Bad Wildbad". Dort im Schwarzwald seien 2000 Stufen und 270 Meter Höhenmeter zu bewältigen. "Da geht es entlang der Zahnradbahn die Wartungstreppe hinauf."

Die Treppenlaufserie ist für den Eisenhüttenstädter Siegmund Ollnow kein Thema. Der 60-Jährige wollte es einfach wissen und "Spaß haben. Ich bin ohne zusätzlichen Sauerstoff ins Ziel gekommen", scherzte er. "Die 4:52 entsprechen dem, was ich zur Zeit drauf habe. Beim Training am Mittwoch habe ich noch jede Stufe genommen, jetzt jede zweite. Das ging besser", so Ollnow. Auf diese Technik konzentrierten sich die meisten der 52 Teilnehmer, darunter 12 Frauen. So auch Sigrid Krüger (MSV Tripoint), die den Oderturmlauf schon mehrfach bewältigte. "Auf eine Bestzeit bin ich nicht aus. Ich will am Sonntag noch in Hennigsdorf für den Brandenburg-Cup Punkte sammeln. Zum Glück erhole ich mich immer schnell", so die 63-Jährige, die seit Jahrzehnten läuft.

Ein paar Jahre jünger ist die zweitschnellste Frau, Sylvia Jacobs (55). "Ich bin immer noch so aufgeregt, wenn es um etwas geht", gesteht die Berlinerin, die ebenfalls Punkte für die Treppenlaufserie sammelte. Dabei schaut die zweifache Deutsche Meisterin im Turmlauf auf viel Routine. Bei dieser Meisterschaft war es in Frankfurt am Main über 61 Etagen und 1202 Stufen hinaufgegangen. An der Oder musste sich die Vorjahressiegerin diesmal der Lokalmatadorin und Siegerin von 2015, Cathleen Meier, geschlagen geben, die mit 3:30,69 Minuten nur eine Sekunde schneller war.

Den Oderturmlauf hatten erneut der Stadtsportbund, das Centermanagement des Oderturms und die Bundespolizei organisiert. Überlegt wird, den Termin mit dem City-Frühling zusammenzulegen, um noch mehr Teilnehmer und Zuschauer anzusprechen.


Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden