Eisenbahnfreunde Frankfurt (Oder) - Klingetal e.V.

 

"Meine Lebensaufgabe"

Frankfurt (MOZ) Der Verein "Eisenbahnfreunde Frankfurt (Oder)-Klingetal" will das ehemalige Bahnbetriebswerk in der Birnbaumsmühe 1 kaufen und sanieren, um dort historische Züge aufzuarbeiten.




1917 erstmalig in Betrieb genommen: Vereinsvorsitzender Karsten Deichsler will mit seinem Verein "Eisenbahnfreunde Frankfurt (Oder)-Klingetal" das ehemalige Bahnbetriebswerk in der Birnbaumsmühle sanieren.

© Robert Iwanetz

Karsten Deichsler steht etwas verloren in der riesigen Halle. Wasser läuft vom Dach hinab, das Mauerwerk ist teilweise eingestürzt und sogar der Großteil der Gleise ist aus dem ehemaligen Bahnbetriebswerk in der Birnbaumsmühle demontiert worden. Doch das alles verunsichert Karsten Deichsler nicht. Er hat eine Vision: "Hier könnte bald schon wieder an einer Lokomotive gearbeitet werden", sagt der 38-Jährige. "Frankfurt hat eine Eisenbahngeschichte - und ich will sie zurück in die Stadt bringen."

Im November 2014 gründete er deshalb den Verein "Eisenbahnfreunde Frankfurt (Oder)-Klingetal". Der Verein will eine Plattform für alle Eisenbahn-Fans sein und historische Züge aufarbeiten und museal erhalten.Im Moment steht Karsten Deichsler in Verhandlungen mit der Deutsche Bahn AG über den Kauf des Grundstücks in der Birnbaumsmühle. 40 000 Quadratmeter misst das Areal, das 1917 erstmalig in Betrieb genommen worden war. Seit Ende der 1990er-Jahre rottet das Gelände jedoch ungenutzt vor sich hin.

Sobald der Kauf abgeschlossen ist, wollen der Frankfurter und seine Vereinsfreunde das Mauerwerk sanieren und das Dach abdichten. Anschließend soll wieder Leben in die Halle kommen: "Vielleicht schaffen wir es zum 100-jährigen Jubiläum des Werks, dass hier wieder Züge fahren." Er selbst ist seit sieben Jahren Lokführer und betrachtet sich als Nostalgiker: "Wir wollen hier vor allem Reichsbahnzüge aus DDR-Zeiten aufarbeiten."

Karsten Deichsler ist im Klingetal aufgewachsen. Schon als Sechsjähriger erkundete er zusammen mit seiner Oma das Bahnbetriebswerk. Was heute aus dem Areal geworden ist, schmerzt ihn: "Es wäre schade, wenn hier gar nichts mehr passieren würde", sagt er.

Um sein ambitioniertes Ziel zu erreichen, sucht er neue Vereinsmitglieder und Sponsoren. "Einige Menschen glauben nicht an das Projekt, aber in anderen Bundesländern wurden bereits vergleichbare Sachen verwirklicht." Interessenten sollen sich unter seiner Handynummer 0172 3283937 melden.

Für die nächsten Jahre hat Karsten Deichsler große Pläne: Neben der Sanierung des Bahnbetriebswerks will er einen Begleitwagen umbauen, der als Büro am Frankfurter Bahnhof fungieren soll. Noch wichtiger ist ihm jedoch die Anschaffung von historischen Zügen: Zuerst will er eine 3000-PS-Diesel-Lok kaufen, außerdem eine Dampflokomotive für Sonderfahrten. "Das hier", sagt er und gleitet mit den Armen durch die Halle, "wird meine Lebensaufgabe."

Aus der Redaktion

Robert Iwanetz 20.03.2015 04:54 Uhr
Red. Frankfurt (Oder), frankfurt-red@moz.de




                                     






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